Die Küche ist ein Ort, der je nach Architektur entweder nur ein reiner Arbeitsbereich oder zusätzlich auch noch Speise- und Aufenthaltsraum ist. Daraus und aus den vielen Schränken und Winkeln ergibt sich die Notwendigkeit, bei der Beleuchtung clever vorzugehen. Das Smart Home kann dabei wertvolle Dienste leisten.
Tipp 1: Arbeitszone und restlichen Küchenbereich lichttechnisch trennen
Früher wurde bei elektrischen Schaltungen oft gespart. In der Küche führte das vielfach dazu, dass selbst dort, wo es sowohl über dem Arbeitsbereich als auch Küchentisch und Co. einzelne Leuchten gab, diese zusammengeschaltet wurden – entweder volle Beleuchtung im ganzen Raum oder totale Finsternis war das Ergebnis.
Dieser Fehler sollte tunlichst vermieden werden. Gerade bei der Lichtsteuerung existieren zahllose Systeme, die getrenntes Schalten heutzutage auf einfachste Weise ermöglichen. Denn: Wenn alle Lichter brennen bedeutet das nicht nur hohen Stromverbrauch, sondern auch, sich mitunter durch den eigenen Schatten Dunkelheit direkt dorthin zu werfen, wo eigentlich Helligkeit benötigt wird. Besonders dramatisch wird das, wenn auch der folgende Tipp nicht beachtet wird.
Tipp 2: Die Arbeitszone nahtlos und grundsätzlich heller ausleuchten
Würde man zwei gleichstarke LEDs in unterschiedlicher Entfernung zu einem Objekt aufstellen, würde diejenige das Objekt heller erstrahlen lassen, die sich dichter daran befindet. Entsprechend gäbe es auf der entgegengesetzten Seite trotz Beleuchtung einen sichtbaren Schatten – dahinter verbirgt sich der Anwendungsbereich der wichtigen Einheit Lux, die diese Helligkeit bewertet.
Die allgemeine Deckenbeleuchtung der Küche sollte deshalb in Abhängigkeit zur Arbeitsplattenbeleuchtung bestenfalls die gleiche Leistung besitzen, keinesfalls mehr. Denn sonst kann es in Situationen, in denen alle Lichter brennen müssen, dazu kommen, dass der bezeichnete Effekt eintritt: Der Benutzer wirft seinen eigenen Schatten auf Pfanne, Zutaten und Co.
Das verstärkt sich noch, wenn die Arbeitszeile nur mit einzelnen Spots ausgeleuchtet wird. Hier bietet sich die effektivere und harmonischere Lösung in Form von nahtlosen LED-Bändern an. Diese können mithilfe spezieller Aluminiumleisten optisch geschickt an der Unterseite der Hängeschränke montiert werden und dort gezielt die ganze Arbeitsfläche in nahtlos helles Licht tauchen. Doch auch dazu noch ein Tipp:
Tipp 3: Zumindest über der Arbeitszone auf die richtige Lichtfarbe achten
Nicht zuletzt dank smarter Leuchtmittel wie etwa Philips Scene Switch gibt es heute zahllose Möglichkeiten, Beleuchtungsfarben tausendfach nuanciert darzustellen.
Für die Küche jedoch, zumindest die Arbeitsplatte, sei empfohlen, die Wahl ausschließlich auf eine einzige Lichtfarbe fallen zu lassen: Tageslichtweiß. Normalerweise sind Leuchtmittel in dieser Farbtemperatur weniger beliebt, gilt sie vielen doch als grell und zu bläulich. In diesem speziellen Fall jedoch ist sie die mit Abstand beste Wahl.
Denn Tageslichtweiß vermag es unter allen Kunstlichtfarben am besten, Farben naturgetreu wiederzugeben. Also so, wie sie sich unter einem wolkenlosen Mittagshimmel darstellen. Das hat in der Küche dramatische Auswirkungen, vor allem bei zwei Positionen:
- Der richtigen Garstufe von Speisen in Pfanne, Topf und Herd
- Dem Erhaltungszustand bzw. Frischegrad von Speisen und Zutaten
Nur unter Tageslichtweiß lässt sich erkennen, ob das Schnitzel in der Pfanne wirklich schön goldgelb gebraten ist, ob Tomaten tatsächlich kräftig rot durchgereift sind oder ob der Quark immer noch schneeweiß schimmert und somit frisch ist. Andere Lichtfarben können hier verzerren, dadurch schlimmstenfalls die Kochergebnisse gefährden oder auch noch Gravierenderes anrichten.
Tipp 4: Vorsicht mit den Deckenspots
Spotleuchten sind schon seit langem bei der Raumbeleuchtung äußerst beliebt. In die Decke eingelassen, nehmen sie keinen Platz weg und es gibt keine Abschattung nach oben. In der Küche allerdings können sie dennoch zu Problemen führen – dann, wenn sie zu nah an denjenigen Wänden installiert sind, an denen auch Hängeschränke montiert sind.
Hier gilt die grobe Faustregel, dass Spots mindestens die Schranktiefe plus weitere 30 Zentimeter von der Wand entfernt sein sollten – in der Praxis also 90 bis 120 Zentimeter. Bei der in Gebäuden seit etwa den 1960ern üblichen Deckenhöhe von 2,40 Metern bedeutet das, dass der Winkel der Beleuchtung nicht vom Schrank beeinträchtigt wird. Befindet sich der Spot hingegen dichter an der Wand, strahlt er zumindest teilweise nur dessen Oberseite aus und wirft einen satten Schatten auf alles darunter.
Tipp 5: Schränke von Anfang an in die Beleuchtungsplanung einbeziehen
Wir leben in einer Zeit, in der viele Waschmaschinen und Trockner, dazu auch Spülmaschinen, standardmäßig mit einer ähnlichen Innenbeleuchtung geliefert werden, wie es bei Backöfen schon seit vielen Jahrzehnten Standard ist.
Der Grund dafür ist simpel: Die Geräte haben teilweise eine Tiefe von 50 und mehr Zentimetern. Dadurch hat selbst eine sehr gute Deckenbeleuchtung kaum eine Chance, in die Tiefe dieses Raumes hineinzuleuchten.
Doch wo Kunden bei den genannten Geräten gern zu Modellen mit Beleuchtung greifen, geschieht bei den Küchenschränken oft gar nichts. Dabei herrscht hier sogar noch ein verstärktes Problem vor:
- Küchenschränke sind zwischen 60 und 80 Zentimeter tief
- Sie nutzen diese Tiefe auch zur Gänze als Stauraum aus
- Vielfach gibt es durchgehende Innenböden
- Viele Schränke sind gut gefüllt – zudem häufig mit Dingen, die beschriftet sind, also lesbar sein sollten
Das Ergebnis: In manchem Küchenschrank, besonders in Unterschränken, herrscht selbst bei hellem Tageslicht und eingeschalteter Beleuchtung allerhöchstens trübes Zwielicht, oft jedoch auch Dunkelheit.
Nicht zuletzt weil sich LED-Bänder und kleine Spots unglaublich leicht nachrüsten lassen und es auch Sensoren gibt, welche das Öffnen und Schließen von Türen registrieren, gibt es eigentlich keinen Grund, Schrankinnenseiten unbeleuchtet zu lassen. Mehr noch: Eigentlich sollte sogar jede Schrankebene damit ausgestattet sein, damit es niemals zu blindem Herumtasten kommen muss.
Übrigens: Das gilt natürlich auch für tiefe Schubladen, sofern sie durch das Herausziehen nicht vollständig in den Lichtkegel einer vorhandenen Leuchte geraten.
Tipp 6: Berührungslose Schalter bevorzugen
Egal ob man gerade vollbepackt mit Einkäufen die Küche betritt oder sich mit teigverschmierten Fingern durch den Raum bewegt – sehr oft stellt man dabei fest, dass es auf der Arbeitsplatte ein bisschen heller sein könnte. Doch: Die Küche ist derjenige Raum, in dem häufig am schwierigsten ist, auf normale Art und Weise das Licht zu steuern.
Doch auch hier gibt es eine smarte Antwort: Sensorschalter. In Form von Nahfeldschaltern lassen sich hier Techniken realisieren, mit Hilfe denen die Benutzer nur noch vor dem Schalter entlangwischen müssen, um alles zu erhellen.
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