Smart-Home-Systeme – für Anfänger bis Profis

Was gibt es eigentlich für Möglichkeiten, um unser Zuhause intelligenter zu machen? Wir stellen die acht wichtigsten Anbieter von Smart-Home-Systemen vor und sagen, zu wem sie am besten passen – vom Einsteiger bis zum Digital-Freak.

Von einfach bis komplex, zum Nachrüsten oder nur für Neubauten – je nach Smart-Home-System stehen verschiedene Möglichkeit offen.

In den ganzen Smart-Home-Systemen den Überblick zu behalten, ist gar nicht so leicht. Denn manche Hersteller kochen ihr ganz eigenes Süppchen. Glücklicherweise gibt es jedoch übergreifende Standards und viele Geräte sind heute dank „mehrsprachiger“ Smart-Home-Zentralen außerdem problemlos untereinander kombinierbar. Dennoch sollte man vorab genau überlegen, was das Smart-Home-System später können soll, um dann zu schauen, ob es auch die entsprechenden Erweiterungen und Sensoren auch im Wunschsystem gibt. Lernen Sie die möglichen Varianten kennen – für den Neubau, zum Nachrüsten, günstig oder leistungsstark!

Innogy Smart Home / Livisi

Innogy Smart Home / Livisi bieten Wenn-Dann-Szenarien und vielfache Komponenten.

Keine Übersicht der Smart Home Systeme ohne den Pionier: Innogy Smart Home! Einst als Sparte des Energieversorgers RWE entstanden, vernetzte das Funksystem bald schon viele Häuser als geschlossenes System. Mit der aktuellen Smart-Home-Zentrale in Version 2.0 lassen sich im Innogy Smart Home (ab September 2019 mit dem Namen Livisi) nun auch Produkte anderer Anbieter (zum Beispiel Homematic IP) im Baukastenprinzip einbinden. Das Spektrum der Komponenten reicht von smarten Rauchmeldern über Sirenen und intelligente Lichtschaltern bis hin zur Rollladensteuerung. Die dazugehörige Software bietet die Möglichkeit individueller Wenn-dann-Szenarien. Nachteil ist, dass einige Funktionen nur mit einem kostenpflichtigen Abo möglich sind. Amazon Alexa und Google Assistant werden hingegen offiziell unterstützt.
Eignet sich: für Smart-Home-Einsteiger und langjährige Innogy-Benutzer sowie für Besitzer von Amazon Echo oder Google Assistant.
Starterkits zu Heizung, Sicherheit und Licht: ab ca. 200 Euro.

Loxone

Ein Miniserver steuert bei Loxone das smarte Zuhause.

Das Credo des Anbieters Loxone lautet „No Gimmicks, real smart home“, was so viel heißt wie „Keine Spielereien, nur echtes Smart Home“. So lässt sich zwar auch bei der Loxone-Technik und -Software viel über die dazugehörige App einstellen, doch dann übernimmt das Haus und regelt automatisch das Licht, die Heizung oder sogar den Radiosender im Bad zu einer gewünschten Uhrzeit. Möglich macht das der grüne Miniserver des Systems, der entweder im Neubau verkabelt im Schaltkasten sitzt oder auch als Funkversion nachgerüstet werden kann. Auf Daten in der Internet-Cloud verzichtet das System aus Sicherheitsgründen ganz. Die Sensoren und Aktoren reichen von Raumklimakontrolle über Türkommunikation und Entertainment-Geräte wie Lautsprecher bis hin zu Lichtlösungen und Steuerung der Markise. Ein so umfängliches System gibt es nicht als Mitnahmeprodukt im Technikmarkt, es wird mit Planern genau angepasst und vor Ort installiert.
Eignet sich: für Eigenheimbesitzer und alle, die ein Smart-Home-Gesamtpaket haben möchten.

Devolo Home Control

Bei Devolo überzeugen Sensoren mit dezentem Design.

Bei langen Distanzen oder in Neubauten mit Stahlbetondecken kommen manche Funksysteme – über WLAN oder Bluetooth – schnell an ihre Grenzen. Für alle, die hier nachrüsten wollen, ist das Devolo-Smart-Home-System wie gemacht. Es nutzt zusätzlich noch die Stromleitung als Datenleitung (Powerline), und einzelne Netzgeräte verstärken die Signale (Z-Wave-Standard) der anderen Komponenten im Funknetz. Die zentrale Basisstation übernimmt auch hier die Koordination von Zeitabläufen und Wenn-dann-Situationen, die sich per App oder vom Rechner online einrichten lassen. Reduzierte Formen bei den Funkschaltern, Rauchmeldern oder Heizungsthermostaten machen das System gerade für Designorientierte interessant.
Eignet sich: für Einsteiger, zum Nachrüsten in Mietwohnungen, Besitzer von Powerline-Adaptern; auch als günstige Smart- Home-Lösung für Neubauten mit Stahlbetondecken geeignet.
Preise Starterkits: ab ca. 200 Euro

Magenta Smart Home

Von Licht bis Kameras – die Basisstation von Magenta Smart Home führt alle Informationen zusammen.

Als Telefon- und Internetanbieter liegt es nah, dass die Deutsche Telekom ihren Kunden auch die Smart-Home-Welt eröffnen will. In diesem Fall ist es gleich ein ganzer Kosmos, da viele namhafte Partner von Bosch über Osram und Philips Hue bis zu Google Nest mehr als 300 kompatible Geräte und Sensoren für die zugrunde liegende Qivicon-Funkplattform anbieten. Dezentes Design mit zurückhaltenden Farben ist bei vielen Komponenten wie der Basisstation, Fensterkontakten oder Kameras gegeben. Neben der Hardware wird für den Basisdienst zusätzlich eine monatliche Gebühr fällig.
Eignet sich: für bestehende Telekom-Kunden, Einsteiger und zum Nachrüsten in Mietwohnungen.
Starterkits: ab ca. 100 Euro.

KNX

Hochwertig und verlässlich – das KNX-System bewährt sich dank fester Installation und offenem Standard.

Schon seit Jahrzehnten hat sich das KNX-System vor allem in Objektbauten bewährt. Zwei Vorteile bietet es aber auch für Privathäuser: Zum einen werden hier feste Leitungen in der Wand verlegt, die gegenüber Funksystemen eine beständige Übertragung von Daten ermöglichen. Zum anderen ist KNX ein offener Standard, dem sich hunderte Firmen – u.a. Gira und Jung – angeschlossen haben. Es gibt daher eine große Auswahl an hochwertigen Komponenten. Aufgrund der notwendigen Verkabelung und dadurch entstehender Mehrkosten bei der Elektroinstallation bietet sich das System vor allem in Neubauten oder bei größeren Renovierungen an. Nichtsdestoweniger gibt es auch zunehmend Funklösungen, die den KNX-Standard erweitern. Vernetzen lässt sich von der Türkamera bis zum Lautsprecher nahezu alles. Eignet sich: für Bauherren von Neubauten und für alle, die verlässliche Technik bevorzugen.
Starterkit: nicht im herkömmlichen Sinne, da eine Installation vom Fachmann notwendig ist.
www.busch-jaeger.de
www.gira.de
www.jung.de

Amazon Echo

Ob mit Bildschirm oder allein mit Lautsprecher – mit Amazon Echo steuern Sie das Smart Home über Sprache.

Besonders komfortabel für ein Smart Home ist das Echo-System von Amazon: Hier hört das Haus im wahrsten Sinne aufs Wort. Alexa kann nämlich auf Zuruf nicht nur Musik oder Nachrichten abspielen, sondern auch kleinere Smart-Home-Funktionen direkt ausführen. Möglich macht das die Schaltzentrale für den Smart-Home-Funkstandard Zigbee, die bei den Modellen „Echo plus“ und „Echo show“ eingebaut ist. So lassen sich einzelne Zigbee-kompatible Geräte wie Lampen oder Schalter, aber auch Sicherheitskameras und Heizkörperthermostate direkt über Alexa ansprechen und benötigen keine weitere Steuereinheit. Unabhängig davon lässt sich Alexa in fast alle Smart-Home- Systeme als zusätzliche Sprachsteuerung integrieren – dann dirigieren Sie das gesamte Haus mit nur wenigen Sätzen.
Eignet sich: für Familien mit Kindern, Senioren, alle Besitzer von Geräten mit Zigbee-Standard.
Starterkit: ab ca. 150 Euro.
www.amazon.de

Apple Homekit

Homepod, AppleTV oder iPhone – bei Apples Homekit sind die Steuerungsmöglichkeiten groß.

Als eines der führenden Unternehmen, die Lifestyle und Technik zusammenbringen, bietet Apple mit seinem Homekit ebenfalls die Möglichkeit an, ein Smart Home zu verwirklichen. Steuern lässt es sich vom iPhone, iPad, Apple- TV und sogar direkt vom Mac aus – entweder per Fingertipp oder mit der Sprachassistenz Siri. Die Komponentenvielfalt ist groß und reicht von Lichtlösungen über Raumluftsensoren und Thermostate bis zu Kameras und intelligenten Türschlössern. Szenarien für automatische Abläufe lassen sich mit dem Homekit genauso realisieren wie das direkte Ansteuern einzelner Geräte.
Eignet sich: für alle Besitzer mehrerer Apple-Geräte, insbesondere Apple-TV, da es als Zentrale dient.
Starterkit: nicht vorhanden – nur Einzelkomponenten.
www.apple.com

Google Nest

Googles Nest Hub fällt im Smart Home kaum als technisches Gerät auf.

Auch der große Internet-Player Google ist ins Smart Home eingezogen. Schon länger gehören die smarten Sensoren und Thermostate der Firma Nest zur Unternehmensgruppe. Sie wurden nun mit den Sprachsystemen von Google zur Marke „Connected Home“ beziehungsweise „Google Nest“ vereint. Somit kann man das Zuhause von der Türklingel über Music Streaming bis zur Überwachungskamera mit Produkten des Systems ausstatten und ganz leicht mit der Smartphone- App „Google Home“ oder per Stimme steuern. Auf dem „Google Nest Hub“ – einem vernetzten Lautsprecher mit Bildschirm, der als Zentrale mit Touchscreen funktioniert – lassen sich auch noch alle Google-Dienste wie etwa Kalender oder Videos von Youtube anzeigen. Außerdem unterstützen viele Hersteller für Smart-Home-Produkte das „Google-Nest“-System, unter anderen mit steuerbaren LED-Lampen, Wetterstationen und sogar mit Staubsaugerrobotern.
Eignet sich: für Nachrüster und alle, die schon einzelne smarte Geräte mit Apps haben und sie nun per Sprache steuern wollen.
Starterkit: nicht vorhanden – nur Einzelkomponenten.

Weitere Smart-Home-Lösungen:

Leave a reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>