Bei Temperaturen ab 25 °C wird es anstrengend. Alltägliche Aufgaben fallen zunehmend schwerer, und vor allem der Schlaf ist weniger erholsam. Doch mit verschiedenen Tricks kannst du deine Wohnung etwas runterkühlen.
Wir verraten dir, wie du Hitzeperioden gut überstehst und deine 4-Wände angenehm kühl bleiben.
Das erwartet dich hier
- Kühlung der Wohnung I: Kurzfristige Lösungen
- Kühlung der Wohnung II: Mittelfristige Lösungen
- Kühlung der Wohnung III: Langfristige Lösungen
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov empfinden die Deutschen eine Temperatur von etwa 23 °C als optimal. Kein Wunder also, dass es vielen Bundesbürgern im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß ist. Das Klagen über zu niedrige oder zu hohe Temperaturen ist nicht unbegründet: Bei einer Außentemperatur von 20 bis 25 °C fällt es dem menschlichen Kreislauf am leichtesten, die eigene Körpertemperatur zu regulieren und konstant auf 37 °C zu halten.
Doch im Sommer ist es schnell vorbei mit der gemäßigten Wärme. Erschwerend kommt hinzu, dass sich extreme Hitzeperioden auch in Deutschland häufen. In denen gleich mehrmals neue Hitzerekorde aufgestellt wurden und sich das ganze Land nach Abkühlung sehnte. Wenn über mehrere Tage oder sogar Wochen tropische Temperaturen herrschen und auch die Nächte kaum Abkühlung bringen, kann es gerade in geschlossenen Räumen schier unerträglich heiß werden. Die ideale Raumtemperatur unterscheidet sich je nach Wohnbereich:
Raum | Empfohlene Temperatur |
---|---|
Schlafzimmer | 16 bis 18 °C |
Küche | 18 bis 20 °C |
Wohnzimmer | 20 bis 22 °C |
Kinderzimmer | 20 °C |
Bad | 22 bis 24 °C |
Am Arbeitsplatz hängt die ideale Temperatur von der ausgeübten Tätigkeit ab – je anstrengender der Job ist, desto stärker sollte der Raum heruntergekühlt werden. Für Bürotätigkeiten sind mindestens 20 °C vom Gesetzgeber vorgeschrieben, bei schweren körperlichen Arbeiten genügen 12 °C. Wenn die Temperatur 26 °C überschreitet, muss der Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um die Wärme zu senken.
Mit gut gedämmten Räumen, Sonnenschutz und einer Klimaanlage lassen sich diese Richtwerte leicht einhalten. Doch was kannst du machen, wenn du nicht optimal auf die Hitze vorbereitet bist und im Sommer die Raumtemperatur senken möchtest, auch ohne Klimaanlage?
Kühlung der Wohnung I: Kurzfristige Lösungen
Schon mit ein paar schnellen und einfachen Tipps schaffst du es, deine Wohnung kühl zu halten oder die Raumtemperatur zu senken – ohne Klimaanlage, ohne lange Vorbereitung und ohne finanziellen Aufwand. Damit sorgst du auch bei plötzlich steigenden Temperaturen für eine angenehme Kühle in deinem Schlafzimmer, Wohnzimmer oder an deinem Arbeitsplatz.
1. Richtig lüften schützt vor Hitze
Die Versuchung ist natürlich groß, bei Hitze einfach die Fenster aufzureißen und so für einen erfrischenden Luftzug zu sorgen. Doch der Effekt ist nur von kurzer Dauer: Ist die warme Außenluft erst einmal im Raum, wird das Kühlen schwierig – trotzdem kannst du zur Kühlung deiner Wohnung im Sommer lüften. Öffne alle Fenster morgens oder abends, wenn die Temperaturen draußen nicht zu hoch sind. So sorgst du für Durchzug. Insbesondere zur Mittags- und Nachmittagszeit sollten die Fenster aber geschlossen bleiben, damit keine warme Luft hineinströmt.
2. Vorhänge schirmen Sonneneinstrahlung ab
Auch einfallende Sonnenstrahlen heizen deine Wohnung auf. Deshalb sollten deine Vorhänge tagsüber zugezogen bleiben. Besonders geeignet sind helle, blickdichte Gardinen, da sie das Sonnenlicht besser reflektieren und sich weniger stark aufheizen als dunkle Stoffe.
3. Ein Ventilator sorgt für angenehmen Luftzug
Besitzt du einen Ventilator, hast du ihn wahrscheinlich schon benutzt, um die Raumtemperatur auch ohne Klimaanlage zu senken. Beachtest du ein paar Gesichtspunkte und Tipps, kannst du die Kühlung deiner Wohnung mit einem Ventilator gut unterstützen:
- Benutze den Ventilator nur, wenn du dich im Zimmer aufhältst. Er sorgt ausschließlich für einen erfrischenden Luftzug, kühlt den Raum aber nicht nachhaltig ab.
- Stelle den Ventilator morgens oder abends ans Fenster, um den Luftaustausch zu beschleunigen. Achte darauf, dass er die warme Luft aus dem Zimmer bläst – er sollte also mit den Rotorblättern Richtung Fenster aufgestellt sein.
- Stelle eine Schale oder einen Eimer mit Eiswürfeln vor den Ventilator. Damit erzielst du einen ähnlichen Effekt wie bei einer Klimaanlage – und kannst ganz ohne sie deine Wohnung schnell kühlen.
4. Wohnung runterkühlen mit feuchten Tüchern
Du hast keinen Ventilator? Kein Problem. Feuchte Tücher erzeugen Verdunstungskälte und helfen dir beim Runterkühlen deiner Wohnung. Hänge ein feuchtes Handtuch oder ein Baumwolllaken direkt vor dem Fenster oder auf einem Wäscheständer in der Wohnung auf – die Feuchtigkeit im Stoff wird an die Umgebungsluft abgegeben und hilft durch das Phänomen der Verdunstungskälte dabei, deine Zimmer zu kühlen. Wichtig ist aber, dass du deine Wohnung morgens und abends gründlich lüftest, um zu hoher Luftfeuchtigkeit vorzubeugen.
5. Elektrogeräte ausschalten gegen Betriebswärme
Fernseher, Laptops und Stereoanlagen strahlen im Betrieb und selbst noch im Stand-by enorme Wärme aus. Im Sommer sorgst du durch das vollständige Ausschalten deiner Elektrogeräte für eine Kühlung von Räumen und sparst zusätzlich Strom. Auch der Herd in der Küche wirkt im längeren Betrieb wie ein Heizkörper.
Nicht nur bei der Kühlung der Wohnung empfiehlt sich ein überlegter Einsatz deiner Küchengeräte, er ist auch hilfreich zum Energiesparen in der Küche.
6. Gut schlafen trotz Hitze in der Wohnung
Sollte es dir in deiner Wohnung abends immer noch zu heiß sein, helfen kleine Haushaltstricks beim Einschlafen. Lege dein Nachthemd, deinen Pyjama oder deine Decke vor dem Schlafengehen kurz in die Gefriertruhe. Der kalte Stoff hilft deinem Körper beim Runterkühlen. In einem heißen Raum kann auch eine mit eiskaltem Wasser gefüllte Wärmflasche einen angenehmen Effekt haben. Auf eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen solltest du hingegen verzichten, denn sie bringt den Kreislauf in Schwung, macht wach und sorgt dafür, dass die Wärme schlechter aus dem Körper transportiert wird.
Kühlung der Wohnung II: Mittelfristige Lösungen
Die kurzfristigen Tricks für das Kühlen eines Raumes helfen zwar, die Temperaturen auf ein erträgliches Maß zu senken – für kalte Zimmer reichen sie aber meist nicht aus. Wenn du etwas Geld in die Hand nimmst, bist du für kommende Wärmeperioden jedoch gut gerüstet.
1. Jalousien und Sonnensegel installieren
Vorhänge unterstützen dich zwar bei der Kühlung der Wohnung – besser ist es aber, wenn der Sonnenschutz außen vor der Fensterscheibe angebracht ist. Jalousien sind zum Senken der Raumtemperatur ohne Klimaanlage hervorragend geeignet. Auch Sonnensegel, die vor dem Fenster montiert sind, halten das Sonnenlicht zuverlässig ab.
2. Klimaanlage nutzen
Die Anschaffung einer Klimaanlage ist eine der effektivsten Möglichkeiten, die Raumtemperatur zu senken. Achte beim Kauf neben dem Anschaffungspreis vor allem auf den Stromverbrauch und die Leistung, um bei der nächsten Hitzewelle keinen finanziellen oder wärmebedingten Schock zu bekommen.
Kühlung der Wohnung III: Langfristige Lösungen
Um die Wärme im Sommer wirklich vollständig aus den eigenen vier Wänden zu halten, sind größere Bauvorhaben notwendig. Insbesondere bei Dachgeschosswohnungen oder Fassaden, die nach Süden zeigen, lohnen sie sich aber, um die Hitze in der Wohnung zu bekämpfen.
1. Wärmedämmung für Hauswände
Die Wärme kommt im Sommer nicht nur durch die Fenster, auch die Wände eines Gebäudes heizen sich bei langanhaltend hohen Temperaturen auf. Um dem vorzubeugen, ist eine hochwertige Wärmedämmung zur Kühlung von Räumen unerlässlich. Die Umbaumaßnahmen erfordern zwar viel Geld, Zeit und Aufwand, aber helfen dir im Sommer enorm, die Wohnung runterzukühlen – und außerdem sparst du im Winter durch sie Heizkosten.
2. Sonnenschutzverglasung einbauen
Tausche deine normalen Fensterscheiben gegen eine Sonnenschutzverglasung, damit einfallendes Licht reflektiert wird. Die Glasscheiben gibt es in zwei Varianten:
- Eine Art weist nur die Infrarotstrahlung ab und kann damit optimal die Wohnung runterkühlen. Die reflektierende Schicht ist für das menschliche Auge nicht sichtbar – die Scheibe sieht aus wie normales Fensterglas.
- Die andere Variante ist, ähnlich einer Sonnenbrille, getönt. Sie weist auch das sichtbare Licht ab und macht den Raum dadurch etwas dunkler – senkt aber auch die Zimmertemperatur beträchtlich.
Sanierungsmaßnahmen, die das Wohnen nachhaltiger und energieeffizienter machen, werden mit verschiedenen Förderprogrammen unterstützt. Mache dich am besten vor dem Einbau kundig, ob du mit einer finanziellen Unterstützung rechnen kannst.
3. Flächenheizungen zur Kühlung der Wohnung einsetzen
Wand- und Fußbodenheizungen werden eigentlich mit der Erwärmung des Hauses in Verbindung gebracht, eignen sich mit den passenden Komponenten aber auch für das Kühlen deiner Zimmer. Dafür benötigst du eine Wärmepumpe, mit der du unkompliziert auch kaltes Wasser durch die Heizrohre leiten und damit deine Wohnung auf eine angenehme Temperatur runterkühlen kannst. Achte aber darauf, dass der Taupunkt auf der Oberfläche nicht unterschritten wird – ansonsten herrscht speziell auf glatten Bodenbelägen Rutschgefahr.
4. Lüftungsanlage erweitern
Die Lüftungsanlage dient im Winter als energieeffizientes Hilfsmittel zur Beheizung der Räume: Ein Wärmetauscher entzieht der hinausströmenden Luft die Wärme und erwärmt damit die einströmende Luft. Bei hohen Außentemperaturen lässt sich dieser Vorgang mit einem sogenannten Sommerbypass umgehen, der die frische Zuluft am Wärmetauscher vorbei leitet – sie wird dadurch nicht erwärmt. Wie beim Lüften per Fenster ist es sinnvoll, die Anlage vor allem in den Morgen- und Nachtstunden zu betreiben.
5. Pflanzen als natürliche Klimaanlage
Die besonders umweltfreundliche, aber auch deutlich langsamer wirkende Alternative ist, den eigenen Garten mit Bäumen zu bepflanzen. Die Blätter wirken im Sommer wie ein Sonnenschirm für das Haus, im Winter hingegen lassen die kahlen Zweige das warme Licht hindurch. Kletterpflanzen wie Efeu oder Wilder Wein an der Hausfassade senken die Raumtemperatur auch ohne Klimaanlage spürbar. Sie wirken wie eine zusätzliche Isolationsschicht – und sind außerdem echte Hingucker.
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